Sekundäre Pflanzenstoffe- Die Medizin der Natur

Sekundäre Pflanzenstoffe

Was sind sekundäre Pflanzenstoffe?

„Wenn anorganische und organische Nährstoffe das Gewebe eines Stoffes darstellen, bewirken sekundäre Pflanzenstoffe die Farbe und Muster des Gewebes.“ (Whittaker/Freeny)

Viele Phytamine, wie sekundäre Pflanzenstoffe auch genannt werden, dienen den Pflanzen selbst als lebenswichtige und effektive chemische Abwehrstoffe gegen Erreger und Keime. Darüber hinaus locken die Phytamine als Farb- und Aromastoffe, die für die Pflanzen so wichtige pollenverbreitende Insekten und samenverbreitende Früchtefresser an. Schliesslich müssen sie sich ja auch vermehren. 🙂

Die im sekundären Stoffwechsel gebildeten Pflanzenstoffe bestehen aus einer Fülle chemisch sehr unterschiedlicher Verbindungen. Sie kommen im Gegensatz zu den primären Pflanzenstoffen nur in geringen Mengen vor und üben in der Regel pharmakologische Wirkungen aus.

Die Gesamtzahl der in der Natur vorkommenden sekundären Pflanzenstoffe ist nicht bekannt, sie wird auf 60.000-100.000 geschätzt!

Im Apfel zum Beispiel wurden bisher gut 150 und im Weisskohl um 49 identifiziert.

Bioaktive Substanzen wirken im Vergleich zu Arzeneimitteln schwach. Eine ständige Zufuhr mit dieser Nahrung wirkt aber vorbeugend und beeinflusst die Gesundheit und das Wohlbefinden positiv und ganz ohne unerwünschte Nebenwirkungen.

 

Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein“ Hippokrates 460-370v.Chr.

 

Sekundäre Pflanzenstoffe haben viele Gesundheitsfördernde Eigenschaften. Sie wirken

  • Antikanzerogen
  • Antimikrobiell
  • Antioxidativ[/threecol_one][threecol_one]
  • Antithrombotisch
  • Immun modulierend
  • Entzündungshemmend
  • Blutdruckbeeinflussend
  • Cholesterinspiegel senkend
  • Blutzuckerbeeinflussend

Die Hauptgruppen der sekundären Pflanzenstoffe

Bei den Bio Aktivstoffen habe ich die wichtigsten und bekanntesten beschrieben 

Polyphynole

 

Flavonoide (rund 5000)

Besonderheit Die Flavanoide sind in der Natur oft für gelbe Färbungen und gaben dieser Supstanzgruppe auch ihren Namen (flavus= gelb).
Die besten Nahrungsquellen Äpfel, Brokkoli, Zitrusfrüchte, Endivie,  Paprika, Kohl, Zwiebeln, Ingwer, Granatapfelkerne
Schutz – und Heilwirkung Stark Antioxidativ, hemmen Entzündungen, dichten Gefässe ab, schützen vor Herzinfarkt, sind Enzymaktivierend
Tipps für die Küche & als Apotheke Flavone sind hitzestabil. Iss diese Lebensmittel möglichst viel roh und mit Schale oder Haut. (z.B. sollte das weisse Häutchen bei Zitrusfrüchten nicht immer „abgenubbelt“ werden, sondern mit dem Fruchtfleisch gegessen werden.)


Anthocyane

Besonderheit Verleiht den Früchten höher wachsender Pflanzen ihre intensiv rote, bläulich oder violette Farbe. So werden Insekten und andere Tiere von den Blüten oder Früchten angelockt, die zur Vermehrung der Pflanze dienen.
Die besten Nahrungsquellen Schwarze Johannisbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Rote oder schwarze Hülsenfrüchte, blaue Trauben, Kirschen, Rotkohl
Schutz – und Heilwirkung Binden freie Radikale, verbessern das Sehvermögen, wirken entzündungshemmend und gefässschützend.

Quercetin, Rutin

Die besten Nahrungsquellen Äpfel, Zwiebeln

Hesperidin

Die besten Nahrungsquellen  Orangen

Naringin (bitter)

Die besten Nahrungsquellen  Grapefruits

Catechine

Die besten Nahrungsquellen  Schwarzer und grüner Tee

oligomere Procyanidine- OPC

Die besten Nahrungsquellen Traubenkern, Kokosnüsse, Äpfel (auch Kerne, Kerngehäuse)
Wirkung Antioxitativ und entzündungshemmend.
Tipps für die Küche & als Apotheke Äpfel kannst du komplett aufessen. Gerade das Kerngehäuse ist sehr wertvoll. Probier es einfach mal aus 🙂

Vanillinsäure

Die besten Nahrungsquellen: Chinesische Engelswurz, Spuren in Erdbeeren, Rotwein
Schutz – und Heilwirkung Antimikrobielle Eigenschaften- hemmt das Wachstum von Nierensteinverantwortlichen Bakterien.

Chlorogensäure

Die besten Nahrungsquellen Paprika, Karotten, Ananas, Erdbeeren, Heidelbeeren 
Schutz – und Heilwirkung Antioxidativ, schützt darunterliegende Gewebe vor radikalem Sauerstoff. Verhindert die Einnistung von Kanzerogenen im Körper

Phenolsäuren

z.B. Ellagsäure

Die besten Nahrungsquellen Brombeeren, Himbeeren, Erdbeeren, Walnüsse, Pecannüsse (Ellagsäure)
Schutz – und Heilwirkung Kann Krebsbildung in mehreren Anfangsphasen verhindern. Schutz der Erbsubstanz, Schutz vor Darm- und Lungenkrebs und vor dem Pilzgift Aflatoxin
Tipps für die Küche & als Apotheke Je frischer das Lebensmittel, desto mehr Phenolsäuren sind enthalten. Besonders in Randschichten und Schalen von Früchten und Gemüsen

Phytoestrogen

 

Isoflavonoide wie Genistein

Die besten Nahrungsquellen  Sojabohnen,-milch,-mehl. Nicht im Sojafleisch enthalten!
Schutz – und Heilwirkung Asiaten, die viel Soja essen, erkranken kaum an hormonbedingten Krebsarten wie  Brust-, Gebährmutter-, Prostatakrebs). Wahrscheinlich auch Schutz vor Darmkrebs
Tipps für die Küche & als Apotheke Isoflavone werden durch die Verarbeitung nicht zerstört und sind auch in Konserven noch enthalten. Sojasprossen vor den Verzehr blanchieren.

Lignane

Die besten Nahrungsquellen Fast alle Getreidearten (Vollkorn),Lein- und Sesamsamen, Keimöl, Kleie und Mehle aus den Samen, Kohl
Wirkung Östrogenartige Wirkung, antioxidativ, Vorbeugung von Herzkreislauferkrankungen

Carotinoide

 

Lycopin  & Alpha- und Beta Carotin

Besonderheit Färben Früchte und Gemüse in die Farben rot-gelb-orange
Schutz – und Heilwirkung Wirken als Antioxidantien, stärken die Abwehr & hemmen die Tumorentwicklung. Verhindern die Zellveränderungen z.T. schon im frühsten Stadium & entschärfen Raucherschäden und Sonnenbrand
Die besten Nahrungsquellen Aprikosen, Mango, Kürbis, Karotten, Tomaten, Paprika, Pfirsich, Zitrusfrüchte
Tipps für die Küche & als Apotheke Die Aufnahme wird durch einen positiven Eisenstatus im Blut, einer Proteinzufuhr sowie zusammen mit gesättigten Fetten (z.B. Kokosöl, Ghee, Erdnussöl) und fettlöslichen Vitaminen wie A, D, E, K unterstützt.

Lutein, Zeaxantin

Besonderheit In grünblättrigen Pflanzen enthalten.
Die besten Nahrungsquellen Grünkohl, Spinat, Petersilie, Erbsen, Blattgemüse.
Schutz – und Heilwirkung Antioxitativ, Cholesteriensenkend, abwehrstärkend, krebsvorbeugend, kann das Risiko einer altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) vermindern, Sonnenschutzwirkung- Hautschutz,
Tipps für die Küche & als Apotheke Werden durch Hitze zerstört, viel roh essen!

Monoterpene

Limonen aus Zitrusöl, Carvon im Kümmelöl, Anethol, Menthol und Fenchon in Küchenkräutern usw.

Die besten Nahrungsquellen Alle Zitrusfrüchte, Kümmel u. Co., Basilikum, Liebstöckel, Majoran, Lorbeer, Thymian, Petersilie
Schutz – und Heilwirkung Machen Nitrosamine unschädlich in dem sie schädliche chemische Verbindungen blockieren. Entgiften die Leber, haben eine starke Antikrebswirkung. Carvon hat auf Atmung und Nerven eine positive Wirkung. Viele Terpene aktivieren Entgiftungsenzyme, hemmen damit die Magen-, Brust-, Lungenkrebsentwicklung
Tipps für die Küche & als Apotheke Sind sehr flüchtig! Immer frisch, erst nach dem Kochen ins Essen geben!

Saponine

Besonderheit Seifenähnliche Inhaltsstoffe
Die besten Nahrungsquellen Soja, Kichererbsen, Linsen, Erbsen, Knoblauch, Haferflocken, Rosmarin, Salbei, Thymian
Schutz – und Heilwirkung Wirken über die Zellmembranen des Darms reinigend, stärken das Immunsystem und senken Cholesterin. Bilden Gallensäuren und hemmen krankmachende Bakterien, Viren und Pilze. Zudem wirken sie hanrntreibend und hormonstimulierend.
Tipps für die Küche & als Apotheke Saponine gehen ins Kochwasser über und können in kleinen Dosen mitverzehrt werden.

Glucosinolate

über 80 verschiedene, z.B. Isothiocyanate, Thiozynanate, Indole und Sulforaphan Curcumin

Die besten Nahrungsquellen Meerrettich, Gartenkresse, Kohl, Rosenkohl, Brokkoli, Senf ( schwefelhaltig, Senföle) Kohlrabi, Rettich, auch Himbeeren, Trauben und Erdbeeren, und Gelbwurz (Kurkuma)
Schutz- und Heilwirkung Abwehrstoffe gegen Krebs. Indole balancieren den Hormonhaushalt aus. Sie wirken Antioxitativ, hemmen Bakterien, Viren, Pilze und vernichten gar deren Gifte.
Tipps für die Küche & als Apotheke Senföle entstehen nach Zellzerstörung durch Zerkleinern, Schneiden, Hacken etc. Diese Pflanzenstoffe sind nicht ganz hitzestabil. Folglich gehen 50 % beim Kochen verloren.

Phytosterine

Die besten Nahrungsquellen In fettreichen Pflanzenteilen, Samen und Nüssen sowie Weizen, Gerste, Soja, Sonnenblumenkernen, Sesam
Schutz- und Heilwirkung Durch ihre nahe Verwandtschaft zum Cholesterin können sie verhindern, dass Cholesterin aus tierischer Nahrung aufgenommen wird. Zudem aktivieren sie bestimmte Entgiftungsenzyme gegen Krebs.
Tipps für die Küche & als Apotheke Sie sind nur in naturbelassenen Ölen wirksam. Deshalb sollte Deine Ernährung reichlich Keimlinge, Kerne und Nüsse enthalten.

Protease-Inhibitoren

Besonderheit Stoffe, die Enzyme, vor allem im Verdauungstrakt wie Trypsin, Papain etc hemmen
Die besten Nahrungsquellen Sojabohnen, Mungobohnen, Gartenerbsen, Erdnüsse, Kartoffeln, Mais, Reis, Hafer, Weizen
Schutz- und Heilwirkung Wirken gegen Sauerstoffradikale und unterstützen körpereigene Reparaturmechanismen, Wahrscheinl. Antikrebswirkung.

Sulfide

Alliin (Heilstoff in der Knoblauch), Adenosin (antithrombotischer Stoff in Zwiebeln)

Die besten Nahrungsquellen Zwiebeln, Knoblauch, Schalotten, Lauch, Schnittlauch, Bärlauch)
Schutz- und Heilwirkung Antibiotisch, gegen Infektionen und Entzündungen vieler Art, antiviral und antioxidativ. Sulfide entgiften Kanzerogene, hemmen die Entwicklung verschiedener Krebese in Speiseröhre, Magen, Darm, Leber. Sie neutralisieren zudem Nitrosamine.
Tipps für die Küche & als Apotheke Viel Knoblauch sowie öfter Zwiebelgemüse essen, am besten in roher Form, je nach Verträglichkeit. Alternativ kannst du täglich und möglichst reichlich Schnittlauch verzehren.

UUF der Artikel hat viel Arbeit gemacht und ich teile ihn so gerne mit Euch, weil hier besonders deutlich wird, wieviel eine kunterbunte und naturbelassene Ernährung für unsere Gesundheit bedeutet.
Ich habe hier mein Wissen niedergeschrieben, gleichzeitig geupdatet und andere Quellen mit einbezogen, welche ich dann zum Teil aber wieder verworfen habe, weil diese oft sehr widersprüchlich und unvollständig sind.

Leider, wie es in der Wissenschaft so ist, stehen auch viele Informationen in der Ernährungswissenschaft in Verbindung mit Tierversuchen. Das macht es für mich nicht einfach manches zu 100 % zu vertreten. Dafür distanziere ich mich aber zu 100 % von allen Tierversuchen auf dieser Welt.
Sehr gerne setze ich aber meinen gesunden Menschenverstand ein und dieser ermöglicht es mir, es logisch zu finden, dass natürliche Kost positive Auswirkungen auf unseren Organismus hat. Und wenn man dies dann noch selbst am eigenen Körper spürt, ist dies dann nicht wunderbar?

Hast du vielleicht Fragen zu diesem Artikel oder ist dir gar ein Fehler aufgefallen, uups,  Oder kennst du etwas, was man ergänzen sollte? Dann freue ich mich, wenn du einen Kommentar hinterlässt.

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